Auch wenn es beim Wissenschaftlichen Arbeiten ganz wesentlich auf Ihre eigene gedankliche Leistung ankommt, benötigen Sie Material, an und mit dem Sie arbeiten; oder Quellen, aus denen Sie schöpfen. In textorientierten Disziplinen spricht man meist pauschal von „Literatur“. Grundsätzlich kann aber auch dort auf andere Arten von Quellen zugegriffen werden.
Hier erhalten Sie Informationen darüber,
Wissenschaftliche Quellen sind Quellen, aus denen Sie wissenschaftliche Aussagen zu bestimmten Gegenstands- und Themenbereichen „schöpfen“ können. Ob eine Quelle wissenschaftliche Qualität hat, erweist sich insbesondere an den beiden Hauptkriterien der Nachprüfbarkeit und der Nachvollziehbarkeit.
erfüllen in aller Regel diese Kriterien und können daher weitgehend bedenkenlos als Quellen verwendet werden. (Völlig bedenkenlos sollte keine Quelle verwendet werden.)
Eine besondere Stellung nehmen die folgenden Quellenarten ein:
Ob Sie solche Quellen dann auch in Ihrer Arbeit verwenden, hängt dann zum einen davon ab, wie ihre Autor/innen mit den Grundanforderungen an die Wissenschaftlichkeit einer Quelle umgehen; zum anderen müssen Sie allerdings berücksichtigen, dass dieser Quellentyp generell im Wissenschaftsbetrieb doch relativ verpönt ist und deren Verwendung deshalb auf erhebliche Vorbehalte bei den Richtern über Ihre Arbeit stoßen könnte.
Daneben gibt es Quellen, die deshalb wissenschaftlich verwendbar sind, weil sie zum Gegenstand (nicht: zur Quelle) wissenschaftlicher Aussagen werden, beispielsweise Belletristik, Gesetzestexte, Fernsehsendungen, Zeitungsartikel, Leserbriefe, Interviews, Pamphlete, Comics, Flugblätter, historische Dokumente usw. Solche Quellen müssen zwar selbst nicht die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen, wohl aber muss ihre Verwendung in einer wissenschaftlichen Arbeit dem Kriterium der Nachprüfbarkeit genügen, d.h. sie müssen so dokumentiert werden, dass der Rezipient der Arbeit selbst „nachschauen“ kann, ob in ihr korrekt auf diese Quelle Bezug genommen wurde.
Welche Anforderungen sich daraus ergeben, ist je nach Medienart unterschiedlich:
In diesem Portalbereich geht es um die Suche nach geeigneten Quellen für die wissenschaftliche Bearbeitung eines bestimmten Themas.
Um sich im Studium mit einer bestimmten Thematik fundiert auseinandersetzen zu können, bedarf es weiterer Informationen und Materialien zu diesem Thema. Früher warf man zunächst einen Blick in ein Standard-Lexikon, um einen groben Themenüberblick zu bekommen. Heutzutage wird für die erste Recherche meist eine Internet-Suchmaschine benutzt, da man zu Hause selten auf eine umfassende Enzyklopädie Zugriff hat. Die Internet-Recherche ist ein durchaus praktisches und schnelles Vorgehen. Man muss allerdings immer überprüfen, ob die Quelle aus der man seine Informationen herauszieht, auch wirklich wissenschaftlichen Standards genügt. Das gilt für Quellen aus dem Internet ebenso wie für Quellen aus Fachzeitschriften, Monographien etc.. Zu beachten ist allerdings, dass Internetquellen besonders gründlich auf Wissenschaftlichkeit hin überprüft werden sollten. Denn: Oftmals ist nicht klar erkenntlich, wer Autor eines Textes ist, woher die verarbeiteten Informationen ursprünglich stammen usw..
Wenn man die gesamte Bandbreite an Literatur zu einem bestimmten Thema sucht und sicher gehen will, dass einem kein „einschlägiger“ (= zum Thema gehöriger) Titel entgeht, sind Bibliografien das beste Mittel.
Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Bücherbeschreibung“. Bibliografien beanspruchen, eine vollständige Übersicht über einen nach bestimmten Auswahlkriterien eingegrenzten Gegenstandsbereich zu geben. Sie enthalten alle zum eindeutigen Identifizieren der in ihnen ausgeführten Literatur nötigen Angaben (= bibliografische Angaben).
Woher man die entsprechende Literatur bekommt, ist allerdings nicht angegeben und muss selbst recherchiert werden.
"Als Zugang zur Literatur zu einem speziellen Fachgebiet oder Thema führen ... in anderen Schriften ‚versteckte’ Bibliographien oft sehr viel schneller zu Sucherfolgen als selbstständig erschienene Bibliographien" (Sesink 2010, S. 120).
Sofern Sie in einer Bibliothek recherchieren wollen, die ihren Besuchern einen freien Zugang zum kompletten Bestand gewährt, können Sie diesen durchstöbern, Zeitschriften durchblättern oder den Bestandskatalog einsehen. Letzteres (und auch nur dieses) ist auch bei einem nicht-freien Zugang möglich.
Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht an Inhalten, die Ihnen bei Ihrer Recherche über das Internet helfen können:
Das Internet bietet viele nützliche und ausführliche Informationen. Deshalb wird es heutzutage als eine höchst bedeutsame und nahezu unentbehrliche Informations- und Wissensquelle angesehen. Dennoch werden Sie im Internet bei weitem nicht alle Literatur, die relevant sein könnte, finden. Gerade auf ältere Literatur, die ursprünglich ausschließlich auf Papier gedruckt wurde, haben Sie über das Internet nur lückenhaft Zugriff. Diese können Sie über Datenbanken oder Bibliothekskataloge recherchieren.
Natürlich müssen Sie immer den Ursprung der Quellen, die Sie finden, kritisch betrachten. Da Sie im Internet zumeist Informationen finden, die nicht von Fachleuten geschrieben und/oder keiner inhaltlichen Prüfung unterzogen wurden, ist das hier noch wichtiger. Voraussetzung für die Verwendung von Internetquellen ist daher herauszufinden, ob Sie auf eine Quelle gestoßen sind, die Sie mit gutem Gewissen für Ihre Arbeit benutzen können. Was dabei zu beachten ist, kann auf der Seite Beurteilung von Quellen nachgelesen werden.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über potenziell interessante Inhalte, die Sie über das Internet finden können:
Inhalte folgen in Kürze...
Wenn Sie im Internet, zum Beispiel über eine Suchmaschine, nach geeigneter Literatur suchen, ist es wahrscheinlich, dass Sie mehrere Tausend Ergebnisse angezeigt bekommen. Sämtliche Ergebnisse nach brauchbarem Material durchzuschauen, wäre viel zu zeitintensiv. Sie benötigen also eine Strategie für eine zielgenaue Recherche, die Ihnen möglichst nur relevante Inhalte liefert und Ihnen so Zeit für Ihre weitere Arbeit einspart.
Es ist empfehlenswert die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
Das Internet weist eine höchst vernetzte und „chaotische“ Struktur auf, die nach keinen Regeln geordnet ist und sich stetig verändert. Um darin gezielt Informationen zu suchen, braucht man Kenntnisse über gewisse Rechercheelemente und –hilfen.
Hier eine Liste mit Instrumenten und Hilfen, die Ihnen bei Ihrer Recherche im Internet nützlich sein können:
Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ist die zentrale Archivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum der Bundesrepublik Deutschland und befindet sich in Frankfurt a.M. Sie ist für das Sammeln, Erschließen und bibliografische Verzeichnen der deutschen und deutschsprachigen Literatur ab 1913 zuständig.
Online ist sie zu finden unter https://portal.d-nb.de.
Die Recherche in den Beständen der Nationalbibliothek erfüllt, anders als bei anderen Bibliotheken, die Anforderungen des systematischen Bibliografierens. Soweit es der OPAC der DNB zulässt, kann man von zu Hause aus bibliografieren. Zu beachten ist dabei, dass auch die Deutsche Nationalbibliothek nicht ihren gesamten Katalog digitalisiert hat. Die Nicht-digitalisierte Literatur können Sie, wie bei anderen Bibliotheken, über die realen Kataloge suchen. Hilfe dazu finden Sie hier.
Der OPAC der deutschen Nationalbibliothek umfasst:
- ab 1913 in Deutschland verlegte Veröffentlichungen (Monografien, Zeitschriften, Dissertationen und Habilitationsschriften)
- im Ausland verlegte deutschsprachige Veröffentlichungen,
- im Ausland verlegte Übersetzungen deutschsprachiger Werke in andere Sprachen,
- im Ausland verlegte fremdsprachige Veröffentlichungen über Deutschland,
- Druckwerke, die zwischen 1933 und 1945 von deutschsprachigen Emigranten verfasst oder veröffentlicht wurden.
Sofern Sie in Frankfurt a.M. oder Umgebung wohnen, können Sie die im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gefundene Literatur direkt in deren Lesesaal einsehen. Ausleihen können Sie sie nicht, denn die Deutsche Nationalbibliothek ist eine Präsenzbibliothek. Sie können den größten Teil der gefundenen Literatur jedoch in Ihrer Heimatbibliothek oder per Fernleihe ausleihen.
Außerdem bietet die deutsche Nationalbibliothek einen Recherche-Dienst zum Selbstkostenpreis an. Nach Ihrer Anfrage stellt Ihnen die Bibliothek durch Auswertung der eigenen Datenbanken nach thematischen Gesichtspunkten Literatur zusammen.
Die Zusendung erfolgt dann gegen Rechnung, wobei der Grundpreis für die Recherchearbeit bei 10,00 Euro liegt (bis zu 7 Titeln beinhaltet) und jeder weitere Titel jeweils 0,70 Euro kostet. Für zeitaufwändige Literaturzusammenstellungen werden noch einmal pro angefangener Viertelstunde 10,00 Euro veranschlagt.
Wir raten aber dazu, selbst zu suchen, da ein externer Recherchedienst oftmals nur erahnen kann, welche Literatur Sie genau suchen.
Der Karlsruher virtuelle Katalog (KVK) ist ein besonderer Bibliothekskatalog. Er fasst etliche existierende virtuelle Kataloge zu einem umfassenden Katalog zusammen. Er beinhaltet zudem nicht nur Bibliothekskataloge, sondern darüber hinaus mehrere Kataloge des Buchhandels, einschließlich Antiquariatsangebote. Auch neueste Veröffentlichungen oder erst angekündigte Titel, die von Bibliotheken in der Regel nicht aufgelistet werden, können über den KVK meist gefunden werden.
Wie alle OPAC-Ressourcen ist der KVK ausschließlich online verfügbar und existiert nicht in gedruckter Form. Der KVK ist unter folgender URL zu finden: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html.
Wenn Sie den KVK nutzen, ist Ihre Suche nicht an den Bestand Ihrer regionalen Bibliothek gebunden. Möchten Sie die im KVK gefundenen Bücher jedoch ausleihen, ist es nicht ratsam, in einem Katalog einer weit entfernten Bibliothek suchen. Daher sollten Sie bei Ihrer Recherche erst einmal mit den Bibliotheken beziehungsweise Bibliotheksverbünden in Ihrer Region beginnen. Die Startseite des KVK gibt Ihnen eine Übersicht der (regionalen) Kataloge, in denen gesucht werden kann. Sie können durch Anklicken auswählen, welche Kataloge in die Suche einbezogen werden sollen. Sind in den regionalen Bibliotheken keine oder zu wenige der gesuchten Titel vorhanden, können Sie ihre Suche ausweiten, indem Sie sukzessive den Kreis der einbezogenen Kataloge erweitern.
Sie gehen bei der Literatursuche über den Karlsruher Virtuellen Katalog grundsätzlich nicht anders vor, als über einen realen Bibliothekskatalog vor Ort. Der virtuelle Katalog hat jedoch einen entscheidenden Vorteil, der Ihnen die katalogisierte Suche erleichtert: Ein OPAC vereinigt den alphabetischen Katalog, den Schlagwortkatalog und den systematischen Katalog zu einem Kreuzkatalog, der es erlaubt die Suchmöglichkeiten der verschiedenen Kataloge zu mischen.
Viele Instrumente, die zur Literatursuche im Internet dienen, wie etwa der Karlsruher virtuelle Katalog oder die Deutsche Nationalbibliothek beschränken sich auf Bücher und Sammelwerke. Einzelne Buch- und Zeitschriftenbeiträge werden daher auf diesen Wegen nicht erfasst. Doch auch hierfür steht Ihnen im Internet Hilfe zur Verfügung, wie zum Beispiel das IBZ-Online oder das JADE-Portal der Universität Bielefeld.
Nicht selten bieten auch Universitäts- und Landesbibliotheken die Möglichkeit, gezielt nach Aufsätzen oder einzelnen Artikeln der vorhandenen Bücher zu suchen. Da Einscannen von ganzen Zeitschriften sehr aufwändig ist, ist die Treffersuche aller Wahrscheinlichkeit nach hier sehr gering. Die ULB in Darmstadt bietet beispielsweise die Möglichkeit, in den Inhaltsverzeichnissen eines Großteils der vorhandenen Literatur zu suchen.
Grundsätzlich gilt, wie auch bei allen anderen Quellen, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden, dass der Leser die Möglichkeit haben muss, die von Ihnen verwendete Quelle im Original einsehen und ihre korrekte Verwendung oder Zitierung überprüfen zu können. Ohne eindeutige Angabe des Fundorts (URL) ist eine Internetquelle nicht verwendbar.
Zitierbar ist eine Internetquelle als wissenschaftliche Quelle zudem nur dann, wenn eine für ihren Inhalt veranwortlich zeichnende Instanz (Autor, Herausgeber, veröffentlichende Institution) identifizierbar ist. Sind Sie sich also über die Autorenschaft einer Quelle aus dem Internet nicht klar, sollten Sie diese nur dann zitieren, wenn sie nicht Quelle, sondern Gegenstand Ihrer wissenschaftlichen Überlegungen ist.
Genauso wie bei Printpublikationen sind auch bei Internetquellen
Wahrscheinlich werden Sie oftmals Dokumente herunterladen. Bedenken Sie aber, dass die URL in den Dokumenten selbst zumeist nicht vermerkt ist. Sie sollten sich daher die Webadresse unbedingt notieren.
Tipps zum Speichern der URL bei heruntergeladenen Dokumenten:
Ob eine Quelle wissenschaftliche Qualität aufweist, lässt sich anhand folgender Kriterien beurteilen:
Formale Kriterien (Nachprüfbarkeit):
Inhaltliche Kriterien (Nachvollziehbarkeit):
Vor allem die inhaltlichen Kriterien lassen sich jedoch nur anwenden, wenn man den Text bereits verfügbar hat. Die formalen Kriterien allein reichen hingegen nicht aus, eine Quelle als wissenschaftlich zu qualifizieren. Gibt es eine Möglichkeit, die wissenschaftliche Qualität einer Quelle einzuschätzen, ohne sie schon verfügbar zu haben?
Indizien (keine Garantien!) für wissenschaftlich vertrauenswürdige Quellen:
Nach abgeschlossener Literatursuche haben Sie wahrscheinlich eine Menge an Literaturtiteln gesammelt, die zu Ihrem Thema passen könnte. In der Regel befinden sich darunter allerdings Titel, die sich bei näherer Betrachtung für Ihre Arbeit als gar nicht oder kaum relevant erweisen werden. Da man für die Bearbeitung nur begrenzt Zeit hat und unmöglich alle Bücher einer Liste von beispielsweise 30 Buchtiteln durcharbeiten kann, um das herauszufinden, müssen Sie eine Auswahl für die Bearbeitung treffen.
Experten befragen:
Eine Möglichkeit ist der Weg zum Dozenten bzw. Betreuer Ihrer Arbeit. Dort können Sie nachfragen, welche der Titel besonders gut zu Ihrer Arbeit passen. Eventuell ist darunter auch ein Titel, der speziell auf ihre Fragestellung abzielt und als zentraler zu bearbeitender Text angesehen werden kann, der Ihnen ein gutes Fundament für die weitere Bearbeitung Ihres Themas bietet. Sollte Ihr Betreuer zu Ihrem Forschungsthema nicht besonders informiert sein, können Sie auch andere Experten (z.B. wissenschaftliche Mitarbeiter oder Mit-Studenten) um Rat bitten. Dabei ist es hilfreich, eine Liste von inhaltlichen Kriterien für die Literaturauswahl entwickelt zu haben, die sich speziell auf Ihr Interesse beziehen. So bekommen Sie eventuell auch noch weitere Titel genannt, die unter Umständen besser für Ihre Fragestellung geeignet sind.
Rezensionen und Abstracts:
In den meisten Fachzeitschriften werden regelmäßig Rezensionen zu neu erschienenen Büchern veröffentlicht. Abstracts sind in annotierten Fachbibliographien zu finden. Fachverlage veröffentlichen auf ihren Webseiten Abstracts zu den von ihnen verlegten Büchern bzw. Beiträgen zu Sammelbänden oder Aufsätzen in Fachzeitschriften. Falls Sie dennoch nicht fündig werden, ist es ratsam, bei Ihrem Bibliothekspersonal nachzufragen, wo speziell für Ihr Fachgebiet Rezensionen und Abstracts zu finden sind. Als allgemeine Bibliographie ist folgende zu nennen: Internationale Bibliographie der Rezensionen (IBR), die inzwischen als Datenbank geführt wird, auf die Sie als Nutzer einer Universitätsbibliothek Zugriff erhalten.
Inhaltsverzeichnis durchsehen/Einleitung lesen; den Text „anlesen“:
Die meisten Fachverlage geben auf ihren Webseiten Einblick in die Inhaltsverzeichnisse der von ihnen verlegten Bücher. Auch über Google-Books können Sie online in viele Bücher „hineinlesen“; in welchem Umfang das möglich ist, ist unterschiedlich; das Inhaltsverzeichnis ist aber fast immer dabei; sehr oft auch die Einleitung.
Oft bleibt es aber unumgänglich, den fraglichen Text selbst in die Hand zu nehmen, sei es in der Bibliothek oder in einer Buchhandlung. Gibt das Inhaltsverzeichnis noch zu wenig Aufschluss, hilft eventuell ein Blick in die Einleitung, die etwas genauer aussagt, worum es in dem Werk gehen soll. Des Weiteren kann das Literaturverzeichnis und das Personen- oder Sachregister genutzt werden, um Informationen über die inhaltlichen Schwerpunkte zu entnehmen. Sofern der Autor eine Zusammenfassung liefert, sollte diese ebenso zur Orientierung gelesen werden. Klappentexte sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da hier auch Werbung mit einfließen kann. Um ganz sicher sein zu können, dass der ausgewählte Titel zur Thematik passt, empfiehlt es sich, nach bestimmten Stichwörtern in Kapitel-Überschriften zu suchen und sich dort gegebenenfalls kurz einzulesen.
Rangliste erstellen:
Im Ergebnis einer solchen ersten Begutachtung Ihrer Literaturliste wird diese auf die für Sie brauchbaren Werke reduziert. Im nächsten Schritt ist es ratsam, die ausgewählten Titel hinsichtlich ihrer Wichtigkeit für Ihre Arbeit in eine Rangliste zu bringen. Damit setzen Sie Prioritäten sowohl bei der Beschaffung der Bücher, als auch bei Ihrer Lektüre. An oberste Stelle kommen hierbei die Werke, die Sie unbedingt beschaffen beziehungsweise bearbeiten möchten.
Wie beschaffen Sie sich die von Ihnen benötigte und ausgewählte Literatur?
Oft gibt es einen oder wenige Texte, die im Zentrum der Arbeit stehen, die Sie vor sich haben, sei es ein Referat, eine Hausarbeit oder die Vorbereitung auf eine mündliche oder schriftliche Prüfung. Das sind Texte, mit denen Sie sich womöglich über längere Zeit immer wieder beschäftigen müssen, in denen Sie Anstreichungen vornehmen und Randnotizen einfügen wollen. Vielleicht ist es auch ein Text, den Sie persönlich, ganz unabhängig von dem Arbeitsvorhaben, für das Sie sich seine Bearbeitung vorgenommen haben, interessant und wichtig finden. Da Sie geliehene Bücher meist nur ein paar Wochen behalten dürfen und selbstverständlich nicht mit dem Stift bearbeiten dürfen, wäre es gut, einen solchen Text im eigenen Besitz zu haben. Das bedeutet Kauf (oder sich schenken lassen) oder Kopie.
Handelt es sich um ein Buch, sollten Sie zusehen, ob Sie es sich kaufen (oder schenken lassen) können. Ganze Bücher dürfen Sie ohnehin nicht kopieren, wenn es sie noch zu kaufen gibt. Und es arbeitet sich auch viel schöner mit einem Buch als mit einer Kopie. Ob Sie das betreffende Buch käuflich erwerben können, entnehmen Sie (oder entnimmt Ihr Buchhändler) dem „Verzeichnis lieferbarer Bücher“ oder einem anderen Grossistenverzeichnis, das in Buchhandlungen und in Ihrer Hochschulbibliothek ausliegt. (Falls es nicht in einem der Grossistenverzeichnisse aufgeführt ist, kann es trotzdem noch lieferbar sein. Ältere Titel werden von manchen Verlagen vereinzelt lieferbar gehalten, auch wenn sie nicht mehr in die Verzeichnisse lieferbarer Bücher aufgenommen werden. Erkundigen Sie sich direkt beim Verlag danach oder bitten Sie Ihren Buchhändler, es zu tun.)
Ist das Buch nicht mehr lieferbar (was nicht nur bei Büchern, die vor mehr als 10 Jahren erschienen sind, der Fall sein kann, sondern auch schon bei Büchern, die erst vor zwei, drei Jahren herausgekommen sind), haben Sie noch eine Chance im wissenschaftlichen Antiquariat, falls es so etwas bei Ihnen am Ort gibt. (Oder Sie versuchen es auf der Website des Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher.) Oder Sie hängen einen Zettel ans „Schwarze Brett“: Suche ...
Bei Zeitschriftenaufsätzen oder Beiträgen in Sammelbänden lohnt sich der Kauf des ganzen Sammelbandes oder der Zeitschrift nur, wenn gleich mehrere Beiträge daraus von Interesse sind (Zeitschriften bringen oft „Themenhefte“ heraus, die dann ebenfalls eine Art Sammelband darstellen). Sonst müssen Sie sich die Beiträge, die Sie intensiver durcharbeiten wollen, kopieren. Bei Büchern, die Sie käuflich nicht erwerben können, die Sie also ausleihen müssen, ist es ebenfalls angebracht, sie – wenigstens in den wichtigsten Teilen – zu kopieren, um sie unabhängig von der Leihfrist verfügbar zu haben und mit dem Stift bearbeiten zu können.
Bücher, die nicht so zentral sind, werden Sie sich nur ausleihen. Vielleicht können Sie sie auch von einem Bekannten kriegen. Sonst bleibt Ihnen nur die Ausleihe in einer Bibliothek: in der Bibliothek Ihrer Hochschule, der Stadtbücherei, der Gemeindebücherei oder dergleichen. Oder Sie verzichten auf die Ausleihe und arbeiten mit den Büchern direkt in der Bibliothek. Bei Präsenzbeständen (nicht ausleihbaren Titeln) ist dies ohnehin die einzige Möglichkeit.
Als erstes müssen Sie sich darum kümmern, die Texte zu bekommen, die auf Ihrer Prioritätenliste obenan stehen. Hoffen wir, dass diese Literatur in der Bibliothek Ihrer Hochschule steht. Um das und gegebenenfalls den Standort der Bücher herauszufinden, müssen Sie den Bibliothekskatalog zu Rate ziehen, und zwar, da Sie die nötigen Angaben über Verfasser und Titel ja Ihrer Liste entnehmen können, den Alphabetischen Katalog. Sie finden:
Die Titel Ihrer Literaturliste, deren Standort Sie (anhand der Bibliotheks-Signatur) gefunden haben, können Sie nun ausleihen, sofern es sich nicht um Präsenzexemplare handelt. Präsenzexemplare sind Bücher, die grundsätzlich nur in der Bibliothek selbst eingesehen werden können. Dazu gehören bei den meisten Bibliotheken auch alle Zeitschriftenbände. (Zeitschriften werden meist jahrgangsweise gebunden.) Bücher, die gerade ausgeliehen sind (und das ist nach aller Erfahrung der größte Teil der Titel, die man sucht), können Sie für sich vormerken lassen. Sie müssen aber damit rechnen, dass es in diesem Falle einige Wochen (oder, wenn das Buch schon für einen anderen Leser vorgemerkt ist, noch länger) dauern kann, bis Sie das Buch bekommen. Bücher, die nur in Präsenzexemplaren da sind, und Zeitschriftenaufsätze müssen Sie in der Bibliothek selbst durcharbeiten, also gegebenenfalls exzerpieren oder – wenn Sie zum Beispiel auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek am betreffenden Text arbeiten wollen – ganz oder in Teilen kopieren.
Bücher und auch Zeitschriftenaufsätze oder Beiträge in Sammelwerken, die im Bestand Ihrer Bibliothek nicht vorhanden sind, können Sie über Fernleihe bestellen. Ihre Bibliothek besorgt Ihnen dann das Buch beziehungsweise eine Kopie des Aufsatzes von einer anderen Bibliothek. Das kann schnell gehen (innerhalb weniger Tage), es kann aber auch sehr lange (mehrere Monate) dauern (im Schnitt einige Wochen). Und vor allem: Sie wissen vorher nicht, wie lange es dauern wird. Sind Sie auf diese Literatur angewiesen, kommt auf diese Weise eine schwer kalkulierbare Zeitdimension ins Spiel. Auch deshalb sollten Sie sich immer sobald wie möglich um die Beschaffung der benötigten Literatur kümmern.
Wenn es tatsächlich einmal so kommt, dass Sie einen wichtigen Titel nicht mehr rechtzeitig bekommen, ist es gut, wenn Sie gegenüber Ihrem Betreuer nachweisen können, dass Sie sich schon früh darum bemüht haben. Vielleicht glaubt er Ihnen das ja auch so. Sicherer ist, wenn Sie ihm eine Kopie des betreffenden Bestellzettels vorlegen können.
Über OPAC, Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) und Aufsatzdatenbanken finden Sie die bibliografischen Angaben zu Büchern und Zeitschriften und erfahren, welche Bibliothek sie in ihrem Bestand hat. Nun können Sie die betreffende Bibliothek aufsuchen und nachsehen, ob Buch oder Aufsatz hält, was der Titel verspricht (sofern es sich um eine Präsenzbibliothek handelt), oder das gedruckte Medium direkt ausleihen bzw. für die Ausleihe bestellen.
Der Service der Webseiten bzw. Webportale der Bibliotheken geht aber meist über den bibliografischen Nachweis hinaus. Sie können feststellen, ob ein Buch zur Zeit ausleihbar ist bzw. ab wann; Sie können es für die Ausleihe vormerken; Sie können einen Auftrag für Fernleihe erteilen – immer vorausgesetzt, Sie sind registrierter Benutzer der betreffenden Bibliothek.
Besonders komfortabel ist schließlich die Möglichkeit, sich die gefundenen Dokumente nach Hause liefern zu lassen. Das bezieht sich auf Aufsätze bzw. Auszüge aus Büchern und erfolgt gegen Bezahlung, versteht sich.
Subito heißt der Dokumentlieferdienst internationaler Bibliotheken. Registrierte Benutzer erhalten Kopien von Zeitschriftenaufsätzen und Teilen aus Büchern. Er unterstützt außerdem die Ausleihe von Büchern.
Die subito Zeitschriften Datenbank (ZDB) umfasst ca. 1 Mio. Zeitschriftentitel. Allerdings kann man in ihr nicht nach einzelnen Artikeln suchen, sondern nur nach den Zeitschriften selber.
Um einen von Ihnen gewünschten Aufsatz bestellen zu können, müssen Sie daher zunächst die bibliografischen Angaben dazu anderweitig recherchiert haben, um zu wissen, in welcher Zeitschrift, welchem Jahrgang bzw. welcher Nummer dieser Zeitschrift auf welchen Seiten dieser Aufsatz erschienen ist.
Subito zeigt eine Liste von Bibliotheken, die eine von Ihnen gesuchte Zeitschrift besitzen. Die subito-Lieferbibliotheken sind in dieser Liste hervorgehoben. Sie wählen einen Lieferanten aus, der auch den gewünschten Jahrgang der Zeitschrift hat, und klicken auf den Link Bestellung. In das anschließend präsentierte Bestellformular müssen Sie nun die Angaben zum gewünschten Aufsatz eingeben, den Lieferweg und die Zahlungsweise auswählen. Der Vorgang bei Büchern und Sammelwerken ist entsprechend.
Im Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher finden Sie über 28 Millionen antiquarische Bücher, Noten, Grafiken und Postkarten von mehr als 4.100 Antiquariaten aus 18 Ländern. Sie können in allen beteiligten Antiquariaten zugleich oder auch gezielt in bestimmten Antiquariaten suchen.
Bei Abebooks suchen Sie in einem Bestand von über 110 Mio. Büchern von mehr als 13.500 Buchhändlern aus der ganzen Welt. Es fallen Versandkosten in jeweils angegebener Höhe an.
Die Online-Antiquariate sind eine hervorragende Quelle für vergriffene, nicht mehr lieferbare Bücher, für ältere Ausgaben und Auflagen. Hier kommen Sie vielleicht noch an ein Buch, das aus Ihrer Bibliothek auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist und nicht mehr neu angeschafft werden kann und über Fernleihe in absehbarer Zeit nicht erhältlich ist.
Allerdings hat auch Ihr Antiquar vor Ort die Möglichkeit, auf diesen Bestand zuzugreifen. Er kann Sie zusätzlich beraten, nach welchen Kriterien Sie auswählen sollten, wenn ein Titel von mehreren Anbietern zu teilweise sehr differierenden Preisen angeboten wird.
Auch der Online-Buchhandel bietet inzwischen sehr komfortable Recherchemöglichkeiten. Literatur, die Ihnen zu einem Stichwort oder Autorennamen aufgelistet wird, können Sie mit wenigen Mausklicks direkt bestellen.
Beim Internet-Versender Amazon wird Ihnen außerdem angezeigt, ob der betreffende Titel auch gebraucht und d.h. zu einem meist deutlich niedrigeren Preis zu bekommen ist (wobei Amazon nur als Vermittler zwischen Verkäufer und Käufer auftritt). Bei Buchbestellungen erfolgt der Versand kostenfrei.
Aber bedenken Sie: Sämtliche neuen Bücher bekommen Sie auch beim kleinsten Buchhändler im kleinsten Dorf innerhalb weniger Tage, und zwar auch Bücher, die ein Internet-Versender nicht im Angebot hat.