Literatur & Quellen

Auch wenn es beim Wissenschaftlichen Arbeiten ganz wesentlich auf Ihre eigene gedankliche Leistung ankommt, benötigen Sie Material, an und mit dem Sie arbeiten; oder Quellen, aus denen Sie schöpfen. In textorientierten Disziplinen spricht man meist pauschal von „Literatur“. Grundsätzlich kann aber auch dort auf andere Arten von Quellen zugegriffen werden.

Hier erhalten Sie Informationen darüber,

Arten von Quellen & Literatur

Wissenschaftliche Quellen sind Quellen, aus denen Sie wissenschaftliche Aussagen zu bestimmten Gegenstands- und Themenbereichen „schöpfen“ können. Ob eine Quelle wissenschaftliche Qualität hat, erweist sich insbesondere an den beiden Hauptkriterien der Nachprüfbarkeit und der Nachvollziehbarkeit.

  • Monografien, die in wissenschaftlichen Fachverlagen oder von wissenschaftlichen Institutionen publiziert wurden oder im Rahmen wissenschaftlicher Reihen erschienen sind,
  • Hochschulschriften (Dissertationen und Habilitationen; mit Einschränkung auch wissenschaftliche Abschlussarbeiten unterhalb des Dissertations-Niveaus),
  • Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften,
  • Beiträge zu wissenschaftlichen Sammelwerken wie Kongress- und Tagungsbänden, akademischen Festschriften, wissenschaftlichen Jahrbüchern u.a. wissenschaftlichen Herausgeberbänden,
  • Artikel in Fachlexika, Handbüchern und den großen Enzyklopädien (Brockhaus, Encyclopaedia Britannica)

erfüllen in aller Regel diese Kriterien und können daher weitgehend bedenkenlos als Quellen verwendet werden. (Völlig bedenkenlos sollte keine Quelle verwendet werden.)

Eine besondere Stellung nehmen die folgenden Quellenarten ein:

  • Einführungen in wissenschaftliche Fachgebiete und Lehrbücher, wie sie häufig im Grundstudium zur Anwendung kommen, sollten grundsätzlich selbst die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen. Dennoch ist hier das Spektrum relativ weit, was die Großzügigkeit im Umgang mit diesen Kriterien betrifft. Da ihr Hauptzweck darin liegt, Studierende ohne oder mit geringen Vorkenntnissen mit einem Fachgebiet erst einmal vertraut zu machen, wird der Schwerpunkt oft auf eine gut verständliche Darstellung der wichtigsten Befunde und Erkenntnisse in der betreffenden Disziplin gelegt. Dagegen wird der meist schwierige und verschlungene Weg der Forschung hin zu diesen Ergebnissen, auch die möglicherweise noch vorhandene Strittigkeit bestimmter Befunde gerne ausgeklammert. Insofern ist die Verwendung solcher Bücher zwar zum ersten Hineinfinden in ein Thema empfehlenswert, ihre Zitation als Quelle aber nur unter Vorbehalt, da Sie dem Beurteiler Ihrer Arbeit damit demonstrieren könnten, dass Sie sich auf eine vertiefte Auseinandersetzung nicht eingelassen haben.
  • Eine uneindeutige Position nehmen auch sog. Sachbücher und populärwissenschaftliche Printmedien ein. Sie richten sich üblicherweise an ein Publikum interessierter „Laien“, denen es weniger auf wissenschaftliche Nachprüfbarkeit ankommt als darauf, Erkenntnisse der Wissenschaft auf eine auch für sie als Nicht-Wissenschaftler gedanklich gut nachvollziehbare, möglichst sogar unterhaltsame  Weise vermittelt zu bekommen. Eine verständliche, wenig Vorkenntnisse erfordernde, vielleicht gar unterhaltsame Darstellung von wissenschaftlichen Erkenntnissen muss prinzipiell ja nicht den Anforderungen der Wissenschaftlichkeit widersprechen. Im Gegenteil: Nimmt der Verfasser oder die Verfasserin eines Sachbuchs oder eines Artikels in einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift seine Leser und Leserinnen als kritische Rezipienten ernst und verlässt sich nicht nur auf deren Vertrauen in seine Sachautorität, wird er oder sie die beiden Grundsätze der Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit ebenso beachten, wie wenn er seinen Text an Wissenschaftler/innen adressieren würde. Lediglich in Bezug auf die formalen Konventionen des Quellennachweises und der Zitierweise wird er möglicherweise weniger penibel operieren. Für einen ersten Zugang zu einem Sachgebiet können sich daher auch solche Quellen durchaus eignen.

Ob Sie solche Quellen dann auch in Ihrer Arbeit verwenden, hängt dann zum einen davon ab, wie ihre Autor/innen mit den Grundanforderungen an die Wissenschaftlichkeit einer Quelle umgehen; zum anderen müssen Sie allerdings berücksichtigen, dass dieser Quellentyp generell im Wissenschaftsbetrieb doch relativ verpönt ist und deren Verwendung deshalb auf erhebliche Vorbehalte bei den Richtern über Ihre Arbeit stoßen könnte.

  • Ebenfalls nicht ganz leicht einzuordnen sind Artikel in offenen Internet-Enzyklopädien wie Wikipedia. Inhaltlich weisen sie oft eine hohe Qualität auf; formal allerdings erfüllen sie die Grundbedingung einer verantwortlichen Autoren- oder Herausgeberschaft nicht. Insofern sind sie im Einzelfall durchaus geeignet, einen ersten Zugang zu einem Thema zu gewinnen; als wissenschaftliche Quelle zitierbar sind sie aber nicht, sofern man strenge Maßstäbe anlegt. (Das könnte künftig anders werden, insofern einerseits Wikipedia selbst um ein höheres Niveau der Qualitätssicherung bemüht ist, andererseits sich die Gepflogenheiten des Wissenschaftsbetriebs unter den Bedingungen veränderter medialer Wege wissenschaftlicher Kommunikation verändern werden.)

Daneben gibt es Quellen, die deshalb wissenschaftlich verwendbar sind, weil sie zum Gegenstand (nicht: zur Quelle) wissenschaftlicher Aussagen werden, beispielsweise Belletristik, Gesetzestexte, Fernsehsendungen, Zeitungsartikel, Leserbriefe, Interviews, Pamphlete, Comics, Flugblätter, historische Dokumente usw. Solche Quellen müssen zwar selbst nicht die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen, wohl aber muss ihre Verwendung in einer wissenschaftlichen Arbeit dem Kriterium der Nachprüfbarkeit genügen, d.h. sie müssen so dokumentiert werden, dass der Rezipient der Arbeit selbst „nachschauen“ kann, ob in ihr korrekt auf diese Quelle Bezug genommen wurde.

Welche Anforderungen sich daraus ergeben, ist je nach Medienart unterschiedlich:

  • Fernsehsendungen
  • Filme und Filmdokumente
  • Belletristik
  • Interviews
  • Zeitungen und Zeitschriften
  • Web-Seiten
  • Gesetzestexte
  • Amtliche Dokumente
  • Tabellen und Statistiken
  • Bilder/Fotografien/Grafiken
  • Tondokumente

Recherche

In diesem Portalbereich geht es um die Suche nach geeigneten Quellen für die wissenschaftliche Bearbeitung eines bestimmten Themas. 

Wissenschaftliche Recherche (allgemein)

Um sich im Studium mit einer bestimmten Thematik fundiert auseinandersetzen zu können, bedarf es weiterer Informationen und Materialien zu diesem Thema. Früher warf man zunächst einen Blick in ein Standard-Lexikon, um einen groben Themenüberblick zu bekommen. Heutzutage wird für die erste Recherche meist eine Internet-Suchmaschine benutzt, da man zu Hause selten auf eine umfassende Enzyklopädie Zugriff hat. Die Internet-Recherche ist ein durchaus praktisches und schnelles Vorgehen. Man muss allerdings immer überprüfen, ob die Quelle aus der man seine Informationen herauszieht, auch wirklich wissenschaftlichen Standards genügt. Das gilt für Quellen aus dem Internet ebenso wie für Quellen aus Fachzeitschriften, Monographien etc.. Zu beachten ist allerdings, dass Internetquellen besonders gründlich auf Wissenschaftlichkeit hin überprüft werden sollten. Denn: Oftmals ist nicht klar erkenntlich, wer Autor eines Textes ist, woher die verarbeiteten Informationen ursprünglich stammen usw.. 

Recherche anhand von Bibliografien

Wenn man die gesamte Bandbreite an Literatur zu einem bestimmten Thema sucht und sicher gehen will, dass einem kein „einschlägiger“ (= zum Thema gehöriger) Titel entgeht, sind Bibliografien das beste Mittel.

Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Bücherbeschreibung“. Bibliografien beanspruchen, eine vollständige Übersicht über einen nach bestimmten Auswahlkriterien eingegrenzten Gegenstandsbereich zu geben. Sie enthalten alle zum eindeutigen Identifizieren der in ihnen ausgeführten Literatur nötigen Angaben (= bibliografische Angaben).

Woher man die entsprechende Literatur bekommt, ist allerdings nicht angegeben und muss selbst recherchiert werden.

Arten von Bibliografien

  • Allgemeinbibliografien dokumentieren Literatur aus allen Bereichen und Fachgebieten (wissenschaftlich und auch nicht-wissenschaftlich).
  • Fachbibliografien dokumentieren die Literatur eines bestimmten Fachgebiets.
  • Der Berichtszeitraum von abgeschlossenen Bibliografien liegt in der Vergangenheit und wird nicht mehr erweitert.
  • Laufende Bibliografien haben keinen abgeschlossenen Berichtszeitraum und werden in bestimmten Abständen fortlaufend aktualisiert.
  • In annotierten Bibliografien wird die angegebene Literatur durch kurze Inhaltsangaben und/oder kritische Kommentare ergänzt.
  • Es gibt auch Verzeichnisse von den Verzeichnissen selbst, sogenannte Metabibliografien. Das sind zum Beispiel Das Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke von Wilhelm Totok und Rolf Weitzel oder die Internationale Bibliographie der Bibliographien.
  • Es gibt Bibliografien, die nur bestimmte Erscheinungsformen von Literatur aufnehmen, zum Beispiel: nur selbstständig erschienene Literatur, nur unselbstständige Beiträge oder auch nur Sammelwerke, Zeitschriften etc..
  • Manche Bibliografien sind geografisch oder auf ein bestimmtes Sprachgebiet eingeschränkt, zum Beispiel:http://www.ulb.tu-darmstadt.de/recherche/datenbanken_3/hessische_bibliographie.de.jsp 

„Versteckte“ Bibliografien

"Als Zugang zur Literatur zu einem speziellen Fachgebiet oder Thema führen ... in anderen Schriften ‚versteckte’ Bibliographien oft sehr viel schneller zu Sucherfolgen als selbstständig erschienene Bibliographien" (Sesink 2010, S. 120).

  1. Literaturverzeichnisse von wissenschaftlichen Texten, die als Literaturberichte angelegt sind, können als hervorragender Einstieg in die eigene Recherche dienen.
  2. Das gilt auch für jenen Typ wissenschaftlicher Literatur, für den die Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands ausdrücklich verlangt ist: Dissertationen und Habilitationen. Wenn Sie also eine kürzlich erschienene Doktorarbeit zu Ihrem Thema finden, dann können Sie davon ausgehen, dass das Literaturverzeichnis den aktuellen Forschungs- bzw. die aktuelle Literaturlage wiederspiegelt. Deutsche Arbeiten können auf der Website der Deutschen Bibliothek recherchiert werden, indem als Suchbegriffe Stichwörter aus dem Hochschulschriftenvermerk verwendet werden. Beispiel: „diss“ (für Dissertation) +  „720“ (für die Sachgruppe Architektur) listet alle verzeichneten Dissertationen aus dem Fachgebiet Architektur auf.
  3. Handbuch- und Lexikonartikel sollen in der Regel den Stand der wissenschaftlichen Forschung und Diskussion zu einem Thema darstellen. Die dazu gehörigen Literaturverzeichnisse nennen die zumindest aus Sicht der verantwortlichen Autor/innen wichtigste Literatur.

Bibliotheksrecherche

Sofern Sie in einer Bibliothek recherchieren wollen, die ihren Besuchern einen freien Zugang zum kompletten Bestand gewährt, können Sie diesen durchstöbern, Zeitschriften durchblättern oder den Bestandskatalog einsehen. Letzteres (und auch nur dieses) ist auch bei einem nicht-freien Zugang möglich.

Internetrecherche

Im Internet zu findende Informationen

Das Internet bietet viele nützliche und ausführliche Informationen. Deshalb wird es heutzutage als eine höchst bedeutsame und nahezu unentbehrliche Informations- und Wissensquelle angesehen. Dennoch werden Sie im Internet bei weitem nicht alle Literatur, die relevant sein könnte, finden. Gerade auf ältere Literatur, die ursprünglich ausschließlich auf Papier gedruckt wurde, haben Sie über das Internet nur lückenhaft Zugriff. Diese können Sie über Datenbanken oder Bibliothekskataloge recherchieren.

Natürlich müssen Sie immer den Ursprung der Quellen, die Sie finden, kritisch betrachten. Da Sie im Internet zumeist Informationen finden, die nicht von Fachleuten geschrieben und/oder keiner inhaltlichen Prüfung unterzogen wurden, ist das hier noch wichtiger. Voraussetzung für die Verwendung von Internetquellen ist daher herauszufinden, ob Sie auf eine Quelle gestoßen sind, die Sie mit gutem Gewissen für Ihre Arbeit benutzen können. Was dabei zu beachten ist, kann auf der Seite Beurteilung von Quellen nachgelesen werden.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über potenziell interessante Inhalte, die Sie über das Internet finden können:

 

 

 

 

 

Dokumentformate von Internetquellen

Inhalte folgen in Kürze...

Strategien zur Suche im Internet

Wenn Sie im Internet, zum Beispiel über eine Suchmaschine, nach geeigneter Literatur suchen, ist es wahrscheinlich, dass Sie mehrere Tausend Ergebnisse angezeigt bekommen. Sämtliche Ergebnisse nach brauchbarem Material durchzuschauen, wäre viel zu zeitintensiv. Sie benötigen also eine Strategie für eine zielgenaue Recherche, die Ihnen möglichst nur relevante Inhalte liefert und Ihnen so Zeit für Ihre weitere Arbeit einspart.

Es ist empfehlenswert die folgenden Punkte zu berücksichtigen:

Instrumente und Hilfen zum Online-Recherchieren

Das Internet weist eine höchst vernetzte und „chaotische“ Struktur auf, die nach keinen Regeln geordnet ist und sich stetig verändert. Um darin gezielt Informationen zu suchen, braucht man Kenntnisse über gewisse Rechercheelemente und –hilfen.

Hier eine Liste mit Instrumenten und Hilfen, die Ihnen bei Ihrer Recherche im Internet nützlich sein können:

Die deutsche Nationalbibliothek online

Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ist die zentrale Archivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum der Bundesrepublik Deutschland und befindet sich in Frankfurt a.M. Sie ist für das Sammeln, Erschließen und bibliografische Verzeichnen der deutschen und deutschsprachigen Literatur ab 1913 zuständig.

Online ist sie zu finden unter https://portal.d-nb.de.

Die Recherche in den Beständen der Nationalbibliothek erfüllt, anders als bei anderen Bibliotheken, die Anforderungen des systematischen Bibliografierens. Soweit es der OPAC der DNB zulässt, kann man von zu Hause aus bibliografieren. Zu beachten ist dabei, dass auch die Deutsche Nationalbibliothek nicht ihren gesamten Katalog digitalisiert hat. Die Nicht-digitalisierte Literatur können Sie, wie bei anderen Bibliotheken, über die realen Kataloge suchen. Hilfe dazu finden Sie hier.

Der OPAC der deutschen Nationalbibliothek umfasst:

- ab 1913 in Deutschland verlegte Veröffentlichungen (Monografien, Zeitschriften, Dissertationen und Habilitationsschriften)

- im Ausland verlegte deutschsprachige Veröffentlichungen,

- im Ausland verlegte Übersetzungen deutschsprachiger Werke in andere Sprachen,

- im Ausland verlegte fremdsprachige Veröffentlichungen über Deutschland,

- Druckwerke, die zwischen 1933 und 1945 von deutschsprachigen Emigranten verfasst oder veröffentlicht wurden.

Sofern Sie in Frankfurt a.M. oder Umgebung wohnen, können Sie die im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gefundene Literatur direkt in deren Lesesaal einsehen. Ausleihen können Sie sie nicht, denn die Deutsche Nationalbibliothek ist eine Präsenzbibliothek. Sie können den größten Teil der gefundenen Literatur jedoch in Ihrer Heimatbibliothek oder per Fernleihe ausleihen.

Außerdem bietet die deutsche Nationalbibliothek einen Recherche-Dienst zum Selbstkostenpreis an. Nach Ihrer Anfrage stellt Ihnen die Bibliothek durch Auswertung der eigenen Datenbanken nach thematischen Gesichtspunkten Literatur zusammen.

Die Zusendung erfolgt dann gegen Rechnung, wobei der Grundpreis für die Recherchearbeit bei 10,00 Euro liegt (bis zu 7 Titeln beinhaltet) und jeder weitere Titel jeweils 0,70 Euro kostet. Für zeitaufwändige Literaturzusammenstellungen werden noch einmal pro angefangener Viertelstunde 10,00 Euro veranschlagt.

Wir raten aber dazu, selbst zu suchen, da ein externer Recherchedienst oftmals nur erahnen kann, welche Literatur Sie genau suchen.

 

Karlsruher virtueller Katalog

Der Karlsruher virtuelle Katalog (KVK) ist ein besonderer Bibliothekskatalog. Er fasst etliche existierende virtuelle Kataloge zu einem umfassenden Katalog zusammen. Er beinhaltet zudem nicht nur Bibliothekskataloge, sondern darüber hinaus mehrere Kataloge des Buchhandels, einschließlich Antiquariatsangebote. Auch neueste Veröffentlichungen oder erst angekündigte Titel, die von Bibliotheken in der Regel nicht aufgelistet werden, können über den KVK meist gefunden werden.

Wie alle OPAC-Ressourcen ist der KVK ausschließlich online verfügbar und existiert nicht in gedruckter Form. Der KVK ist unter folgender URL zu finden: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html.

Wenn Sie den KVK nutzen, ist Ihre Suche nicht an den Bestand Ihrer regionalen Bibliothek gebunden. Möchten Sie die im KVK gefundenen Bücher jedoch ausleihen, ist es nicht ratsam, in einem Katalog einer weit entfernten Bibliothek suchen. Daher sollten Sie bei Ihrer Recherche erst einmal mit den Bibliotheken beziehungsweise Bibliotheksverbünden in Ihrer Region beginnen. Die Startseite des KVK gibt Ihnen eine Übersicht der (regionalen) Kataloge, in denen gesucht werden kann. Sie können durch Anklicken auswählen, welche Kataloge in die Suche einbezogen werden sollen. Sind in den regionalen Bibliotheken keine oder zu wenige der gesuchten Titel vorhanden, können Sie ihre Suche ausweiten, indem Sie sukzessive den Kreis der einbezogenen Kataloge erweitern.

Sie gehen bei der Literatursuche über den Karlsruher Virtuellen Katalog grundsätzlich nicht anders vor, als über einen realen Bibliothekskatalog vor Ort. Der virtuelle Katalog hat jedoch einen entscheidenden Vorteil, der Ihnen die katalogisierte Suche erleichtert: Ein OPAC vereinigt  den alphabetischen Katalog, den Schlagwortkatalog und den systematischen Katalog zu einem Kreuzkatalog, der es erlaubt die Suchmöglichkeiten der verschiedenen Kataloge zu mischen.

 

Recherche nach Buch- und Zeitschriftenaufsätzen

Viele Instrumente, die zur Literatursuche im Internet dienen, wie etwa der Karlsruher virtuelle Katalog oder die Deutsche Nationalbibliothek beschränken sich auf Bücher und Sammelwerke. Einzelne Buch- und Zeitschriftenbeiträge werden daher auf diesen Wegen nicht erfasst. Doch auch hierfür steht Ihnen im Internet Hilfe zur Verfügung, wie zum Beispiel das IBZ-Online oder das JADE-Portal der Universität Bielefeld.

Nicht selten bieten auch Universitäts- und Landesbibliotheken die Möglichkeit, gezielt nach Aufsätzen oder einzelnen Artikeln der vorhandenen Bücher zu suchen. Da Einscannen von ganzen Zeitschriften sehr aufwändig ist, ist die Treffersuche aller Wahrscheinlichkeit nach hier sehr gering. Die ULB in Darmstadt bietet beispielsweise die Möglichkeit, in den Inhaltsverzeichnissen eines Großteils der vorhandenen Literatur zu suchen.

 

Quellenangaben für Internetquellen

Grundsätzlich gilt, wie auch bei allen anderen Quellen, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden, dass der Leser die Möglichkeit haben muss, die von Ihnen verwendete Quelle im Original einsehen und ihre korrekte Verwendung oder Zitierung überprüfen zu können. Ohne eindeutige Angabe des Fundorts (URL) ist eine Internetquelle nicht verwendbar.

Zitierbar ist eine Internetquelle als wissenschaftliche Quelle zudem nur dann, wenn eine für ihren Inhalt veranwortlich zeichnende Instanz (Autor, Herausgeber, veröffentlichende Institution) identifizierbar ist. Sind Sie sich also über die Autorenschaft einer Quelle aus dem Internet nicht klar, sollten Sie diese nur dann zitieren, wenn sie nicht Quelle, sondern Gegenstand Ihrer wissenschaftlichen Überlegungen ist.

Genauso wie bei Printpublikationen sind auch bei Internetquellen

  • Autor (bzw. Herausgeber oder veröffentlichende Institution),
  • Titel und
  • nach Möglichkeit Datum sowie Ort ihrer Erstellung (z.B. Datum und Ort eines Vortrags) oder Veröffentlichung (Datum der Einstellung auf der Website) anzugeben.
  • Zusätzlich müssen Sie die URL der Seite anführen und das Datum Ihres letzten Zugriffs, zu dem die Seite Ihre Quelle so präsentiert hat, wie Sie sie zitieren.

 

Wahrscheinlich werden Sie oftmals Dokumente herunterladen. Bedenken Sie aber, dass die URL in den Dokumenten selbst zumeist nicht vermerkt ist. Sie sollten sich daher die Webadresse unbedingt notieren.

Tipps zum Speichern der URL bei heruntergeladenen Dokumenten:

  • Sie können dem Dokument die URL als Dateinamen geben. (Bei sehr langen URLs aber kaum handhabbar)
  • Sie können die URL von jedem von Ihnen heruntergeladenen Dokument als Bookmark speichern. Sie müssen aber sicher stellen, dass Ihnen die Zuordnung der Dokumente zu den Bookmarks nicht verloren geht (also Dokumentnamen mit speichern).
 
Immer häufiger werden Texte sowohl als Online-Ressource als auch in einer Printfassung veröffentlicht:
  • Fachzeitschriften z.B. bieten die Möglichkeit, Artikel ihrer Printpublikationen in einer elektronischen Fassung herunter zu laden.
  • Autoren veröffentlichen digitale Fassungen von Artikeln für Printpublikationen vor deren Erscheinen.
  • Bücher werden auch als eBooks angeboten.
 
Nach Möglichkeit sind die bibliografischen Angaben für die Printfassung heranzuziehen, da sie in der Regel eindeutiger sind als die Angaben für die Online-Ressource. 
Problemlos ist die Sache dann, wenn die digitale Fassung 1:1 der Printfassung entspricht, also die Online-Fassung aus derselben Druckvorlage generiert wird, die auch der Print-Fassung zugrundeliegt. (Das erkennen Sie u.a,. daran, dass die originale Seitennummerierung und die originalen Kolumnentitel – etwa die Angabe der Zeitschrift – enthalten sind.) Dann können Sie die digitale Fassung genau so verwenden und zitieren, wie Sie die Printfassung verwenden und zitieren würden.
Oft werden aber von den Autoren digitale Fassungen veröffentlicht, welche in der Formatierung und somit in der Seitenzählung von der Printfassung abweichen, manchmal auch nachträgliche Änderungen gegenüber der Printfassung aufweisen oder Änderungen nicht enthalten, die für die Printfassung noch vorgenommen wurden. In diesen Fällen ist nach Möglichkeit die Printfassung heranzuziehen.
Besondere Vorsicht ist bei Vorabveröffentlichungen im Internet geboten, die schon bibliografische Hinweise auf eine noch ausstehende Veröffentlichung in Printfassung beinhalten. Die Angaben dazu sind oft falsch, da z.B. der Titel der Publikation bis zum Druck noch verändert wurde; das Jahr der Veröffentlichung nicht stimmt; manchmal auch der Verlag gewechselt hat oder die Veröffentlichung gar nicht zustande kam. Überprüfen Sie also in solchen Fällen grundsätzlich die bibliografischen Angaben anhand der tatsächlich zustande gekommenen Print-Veröffentlichung.
Schwierigkeiten macht das Zitieren von Online-Ressourcen mit dynamischer Formatierung wie HTML-Seiten und eBooks, bei denen Zeilen- bzw. Seitenumbruch variieren, je nach Bildschirmgröße, gewählter Auflösung und Darstellungsgröße. Da ein seitengenauer Quellennachweis ist hier nicht möglich ist, müssen Sie sich mit der Globalangabe der gesamten Website bzw. des gesamten eBooks begnügen. Immerhin hilft bei digitalen Dokumenten dem Leser die Suchfunktion, ein bestimmte Zitat aufzufinden und zu überprüfen.

Beurteilung von Quellen

Ob eine Quelle wissenschaftliche Qualität aufweist, lässt sich anhand folgender Kriterien beurteilen:

Formale Kriterien (Nachprüfbarkeit):

  • Die Herkunft der Quelle muss so genau angegeben sein, dass sie von jedem Leser überprüfbar ist.
  • Ein verantwortlicher Autor oder Herausgeber muss genannt sein.
  • Das Datum der Publizierung oder Erstellung muss angegeben sein.

Inhaltliche Kriterien (Nachvollziehbarkeit):

  • Tatsachenaussagen müssen immer überprüfbar belegt sein. (D.h. bezieht sich eine Quelle auf eine andere Quelle, muss diese ebenso den wissenschaftlichen Standards entsprechen.)
  • Die Quelle muss klar unterscheiden zwischen nachprüfbarer Information und deren Interpretation.
  • Schlussfolgerungen aus nachprüfbaren Informationen und deren Interpretation müssen rational nachvollzogen werden können.

Vor allem die inhaltlichen Kriterien lassen sich jedoch nur anwenden, wenn man den Text bereits verfügbar hat. Die formalen Kriterien allein reichen hingegen nicht aus, eine Quelle als wissenschaftlich zu qualifizieren. Gibt es eine Möglichkeit, die wissenschaftliche Qualität einer Quelle einzuschätzen, ohne sie schon verfügbar zu haben?

Indizien (keine Garantien!) für wissenschaftlich vertrauenswürdige Quellen:

  • Wissenschaftliche Abschlussarbeiten wie Magister- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen sind Arbeiten, die speziell auf ihre wissenschaftliche Qualität begutachtet wurden.
  • Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften werden grundsätzlich einer systematischen Qualitätskontrolle unterworfen, beispielsweise durch anonymisierte peer-Review-Verfahren (Wissenschaftler/innen begutachten zur Veröffentlichung eingereichte Arbeiten anderer Wissenschaftler/innen) oder durch eine wissenschaftlich qualifizierte Redaktion.
  • Wessen Arbeiten wiederholt von ihrerseits anerkannten Wissenschaftler/innen überprüft wurden (Promovierte, Habilitierte, auf Professuren Berufene), lässt eher erwarten, dass seine Arbeiten auch weiterhin davon geprägt sind, Kriterien der Wissenschaftlichkeit zu erfüllen.
  • Wenn Arbeiten von wissenschaftlichen oder sonst vertrauenswürdigen Institutionen veröffentlicht werden, dürften sie wohl auf ihre wissenschaftliche Qualität überprüft worden sein.
  • Arbeiten aus einem Verlag, der grundsätzlich alle Buchveröffentlichungen einer systematischen Qualitätskontrolle analog zu wissenschaftlichen Fachzeitschriften (s.o.) unterwirft, erscheinen als vertrauenswürdiger als Arbeiten aus Verlagen, die alles veröffentlichen, wofür bezahlt wird.
  • Für Arbeiten aus einem Verlag, der viele renommierte Wissenschaftler/innen unter Vertrag hat, gilt Ähnliches.
  • Wer mich durch seine Arbeit schon einmal oder mehrfach überzeugt hat, dessen weiteren Arbeiten werde ich von vornherein mehr Vertrauen entgegen bringen. 

Literaturauswahl

Nach abgeschlossener Literatursuche haben Sie wahrscheinlich eine Menge an Literaturtiteln gesammelt, die zu Ihrem Thema passen könnte. In der Regel befinden sich darunter allerdings Titel, die sich bei näherer Betrachtung für Ihre Arbeit als gar nicht oder kaum relevant erweisen werden. Da man für die Bearbeitung nur begrenzt Zeit hat und unmöglich alle Bücher einer Liste von beispielsweise 30 Buchtiteln durcharbeiten kann, um das herauszufinden, müssen Sie eine Auswahl für die Bearbeitung treffen.

Experten befragen:

Eine Möglichkeit ist der Weg zum Dozenten bzw. Betreuer Ihrer Arbeit. Dort können Sie nachfragen, welche der Titel besonders gut zu Ihrer Arbeit passen. Eventuell ist darunter auch ein Titel, der speziell auf ihre Fragestellung abzielt und als zentraler zu bearbeitender Text angesehen werden kann, der Ihnen ein gutes Fundament für die weitere Bearbeitung Ihres Themas bietet. Sollte Ihr Betreuer zu Ihrem Forschungsthema nicht besonders informiert sein, können Sie auch andere Experten (z.B. wissenschaftliche Mitarbeiter oder Mit-Studenten) um Rat bitten. Dabei ist es hilfreich, eine Liste von inhaltlichen Kriterien für die Literaturauswahl entwickelt zu haben, die sich speziell auf Ihr Interesse beziehen. So bekommen Sie eventuell auch noch weitere Titel genannt, die unter Umständen besser für Ihre Fragestellung geeignet sind.

Rezensionen und Abstracts:

In den meisten Fachzeitschriften werden regelmäßig Rezensionen zu neu erschienenen Büchern veröffentlicht. Abstracts sind in annotierten Fachbibliographien zu finden. Fachverlage veröffentlichen auf ihren Webseiten Abstracts zu den von ihnen verlegten Büchern bzw. Beiträgen zu Sammelbänden oder Aufsätzen in Fachzeitschriften. Falls Sie dennoch nicht fündig werden, ist es ratsam, bei Ihrem Bibliothekspersonal nachzufragen, wo speziell für Ihr Fachgebiet Rezensionen und Abstracts zu finden sind. Als allgemeine Bibliographie ist folgende zu nennen: Internationale Bibliographie der Rezensionen (IBR), die inzwischen als Datenbank geführt wird, auf die Sie als Nutzer einer Universitätsbibliothek Zugriff erhalten.

Inhaltsverzeichnis durchsehen/Einleitung lesen; den Text „anlesen“:

Die meisten Fachverlage geben auf ihren Webseiten Einblick in die Inhaltsverzeichnisse der von ihnen verlegten Bücher. Auch über Google-Books können Sie online in viele Bücher „hineinlesen“; in welchem Umfang das möglich ist, ist unterschiedlich; das Inhaltsverzeichnis ist aber fast immer dabei; sehr oft auch die Einleitung.

Oft bleibt es aber unumgänglich, den fraglichen Text selbst in die Hand zu nehmen, sei es in der Bibliothek oder in einer Buchhandlung. Gibt das Inhaltsverzeichnis noch zu wenig Aufschluss, hilft eventuell ein Blick in die Einleitung, die etwas genauer aussagt, worum es in dem Werk gehen soll. Des Weiteren kann das Literaturverzeichnis und das Personen- oder Sachregister genutzt werden, um Informationen über die inhaltlichen Schwerpunkte zu entnehmen. Sofern der Autor eine Zusammenfassung liefert, sollte diese ebenso zur Orientierung gelesen werden. Klappentexte sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da hier auch Werbung mit einfließen kann. Um ganz sicher sein zu können, dass der ausgewählte Titel zur Thematik passt, empfiehlt es sich, nach bestimmten Stichwörtern in Kapitel-Überschriften zu suchen und sich dort gegebenenfalls kurz einzulesen.

Rangliste erstellen:

Im Ergebnis einer solchen ersten Begutachtung Ihrer Literaturliste wird diese auf die für Sie brauchbaren Werke reduziert. Im nächsten Schritt ist es ratsam, die ausgewählten Titel hinsichtlich ihrer Wichtigkeit für Ihre Arbeit in eine Rangliste zu bringen. Damit setzen Sie Prioritäten sowohl bei der Beschaffung der Bücher, als auch bei Ihrer Lektüre. An oberste Stelle kommen hierbei die Werke, die Sie unbedingt beschaffen beziehungsweise bearbeiten möchten. 

Literaturbeschaffung

Wie beschaffen Sie sich die von Ihnen benötigte und ausgewählte Literatur?

Anschaffung

Oft gibt es einen oder wenige Texte, die im Zentrum der Arbeit stehen, die Sie vor sich haben, sei es ein Referat, eine Hausarbeit oder die Vorbereitung auf eine mündliche oder schriftliche Prüfung. Das sind Texte, mit denen Sie sich womöglich über längere Zeit immer wieder beschäftigen müssen, in denen Sie Anstreichungen vornehmen und Randnotizen einfügen wollen. Vielleicht ist es auch ein Text, den Sie persönlich, ganz unabhängig von dem Arbeitsvorhaben, für das Sie sich seine Bearbeitung vorgenommen haben, interessant und wichtig finden. Da Sie geliehene Bücher meist nur ein paar Wochen behalten dürfen und selbstverständlich nicht mit dem Stift bearbeiten dürfen, wäre es gut, einen solchen Text im eigenen Besitz zu haben. Das bedeutet Kauf (oder sich schenken lassen) oder Kopie.

Handelt es sich um ein Buch, sollten Sie zusehen, ob Sie es sich kaufen (oder schenken lassen) können. Ganze Bücher dürfen Sie ohnehin nicht kopieren, wenn es sie noch zu kaufen gibt. Und es arbeitet sich auch viel schöner mit einem Buch als mit einer Kopie. Ob Sie das betreffende Buch käuflich erwerben können, entnehmen Sie (oder entnimmt Ihr Buchhändler) dem Verzeichnis lieferbarer Bücher oder einem anderen Grossistenverzeichnis, das in Buchhandlungen und in Ihrer Hochschulbibliothek ausliegt. (Falls es nicht in einem der Grossistenverzeichnisse aufgeführt ist, kann es trotzdem noch lieferbar sein. Ältere Titel werden von manchen Verlagen vereinzelt lieferbar gehalten, auch wenn sie nicht mehr in die Verzeichnisse lieferbarer Bücher aufgenommen werden. Erkundigen Sie sich direkt beim Verlag danach oder bitten Sie Ihren Buchhändler, es zu tun.) 

Ist das Buch nicht mehr lieferbar (was nicht nur bei Büchern, die vor mehr als 10 Jahren erschienen sind, der Fall sein kann, sondern auch schon bei Büchern, die erst vor zwei, drei Jahren herausgekommen sind), haben Sie noch eine Chance im wissenschaftlichen Antiquariat, falls es so etwas bei Ihnen am Ort gibt. (Oder Sie versuchen es auf der Website des Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher.) Oder Sie hängen einen Zettel ans „Schwarze Brett“: Suche ... 

Bei Zeitschriftenaufsätzen oder Beiträgen in Sammelbänden lohnt sich der Kauf des ganzen Sammelbandes oder der Zeitschrift nur, wenn gleich mehrere Beiträge daraus von Interesse sind (Zeitschriften bringen oft „Themenhefte“ heraus, die dann ebenfalls eine Art Sammelband darstellen). Sonst müssen Sie sich die Beiträge, die Sie intensiver durcharbeiten wollen, kopieren. Bei Büchern, die Sie käuflich nicht erwerben können, die Sie also ausleihen müssen, ist es ebenfalls angebracht, sie – wenigstens in den wichtigsten Teilen – zu kopieren, um sie unabhängig von der Leihfrist verfügbar zu haben und mit dem Stift bearbeiten zu können.

Ausleihe

Bücher, die nicht so zentral sind, werden Sie sich nur ausleihen. Vielleicht können Sie sie auch von einem Bekannten kriegen. Sonst bleibt Ihnen nur die Ausleihe in einer Bibliothek: in der Bibliothek Ihrer Hochschule, der Stadtbücherei, der Gemeindebücherei oder dergleichen. Oder Sie verzichten auf die Ausleihe und arbeiten mit den Büchern direkt in der Bibliothek. Bei Präsenzbeständen (nicht ausleihbaren Titeln) ist dies ohnehin die einzige Möglichkeit.

Als erstes müssen Sie sich darum kümmern, die Texte zu bekommen, die auf Ihrer Prioritätenliste obenan stehen. Hoffen wir, dass diese Literatur in der Bibliothek Ihrer Hochschule steht. Um das und gegebenenfalls den Standort der Bücher herauszufinden, müssen Sie den Bibliothekskatalog zu Rate ziehen, und zwar, da Sie die nötigen Angaben über Verfasser und Titel ja Ihrer Liste entnehmen können, den Alphabetischen Katalog. Sie finden:

  • Bücher mit einem Verfasser oder Herausgeber unter dem Namen des Verfassers oder Herausgebers;
  • Bücher mit zwei oder drei Verfassern oder Herausgebern unter dem Namen des erstgenannten Verfassers oder Herausgebers (bei den Namen der anderen Verfasser oder Herausgeber finden Sie in vielen Bibliotheken einen Nebeneintrag mit verkürzter bibliografischer Angabe sowie einen Hinweis auf den erstgenannten Verfasser, unter dessen Name die vollständige Angabe zu finden ist);
  • Bücher ohne oder mit mehr als drei Verfassern oder Herausgebern unter ihrem Sachtitel;
  • Bücher, die von einer Institution (Körperschaft) herausgegeben wurden, unter dem Namen der Körperschaft;
  • Zeitschriften unter ihrem Sachtitel (= Name der Zeitschrift).

Die Titel Ihrer Literaturliste, deren Standort Sie (anhand der Bibliotheks-Signatur) gefunden haben, können Sie nun ausleihen, sofern es sich nicht um Präsenzexemplare handelt. Präsenzexemplare sind Bücher, die grundsätzlich nur in der Bibliothek selbst eingesehen werden können. Dazu gehören bei den meisten Bibliotheken auch alle Zeitschriftenbände. (Zeitschriften werden meist jahrgangsweise gebunden.) Bücher, die gerade ausgeliehen sind (und das ist nach aller Erfahrung der größte Teil der Titel, die man sucht), können Sie für sich vormerken lassen. Sie müssen aber damit rechnen, dass es in diesem Falle einige Wochen (oder, wenn das Buch schon für einen anderen Leser vorgemerkt ist, noch länger) dauern kann, bis Sie das Buch bekommen. Bücher, die nur in Präsenzexemplaren da sind, und Zeitschriftenaufsätze müssen Sie in der Bibliothek selbst durcharbeiten, also gegebenenfalls exzerpieren oder – wenn Sie zum Beispiel auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek am betreffenden Text arbeiten wollen – ganz oder in Teilen kopieren.

Bücher und auch Zeitschriftenaufsätze oder Beiträge in Sammelwerken, die im Bestand Ihrer Bibliothek nicht vorhanden sind, können Sie über Fernleihe bestellen. Ihre Bibliothek besorgt Ihnen dann das Buch beziehungsweise eine Kopie des Aufsatzes von einer anderen Bibliothek. Das kann schnell gehen (innerhalb weniger Tage), es kann aber auch sehr lange (mehrere Monate) dauern (im Schnitt einige Wochen). Und vor allem: Sie wissen vorher nicht, wie lange es dauern wird. Sind Sie auf diese Literatur angewiesen, kommt auf diese Weise eine schwer kalkulierbare Zeitdimension ins Spiel. Auch deshalb sollten Sie sich immer sobald wie möglich um die Beschaffung der benötigten Literatur kümmern.

Wenn es tatsächlich einmal so kommt, dass Sie einen wichtigen Titel nicht mehr rechtzeitig bekommen, ist es gut, wenn Sie gegenüber Ihrem Betreuer nachweisen können, dass Sie sich schon früh darum bemüht haben. Vielleicht glaubt er Ihnen das ja auch so. Sicherer ist, wenn Sie ihm eine Kopie des betreffenden Bestellzettels vorlegen können.

Literaturbeschaffung über das Internet

Onlinedienste der Bibliotheken:

Über OPAC, Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) und Aufsatzdatenbanken finden Sie die bibliografischen Angaben zu Büchern und Zeitschriften und erfahren, welche Bibliothek sie in ihrem Bestand hat. Nun können Sie die betreffende Bibliothek aufsuchen und nachsehen, ob Buch oder Aufsatz hält, was der Titel verspricht (sofern es sich um eine Präsenzbibliothek handelt), oder das gedruckte Medium direkt ausleihen bzw. für die Ausleihe bestellen.

Der Service der Webseiten bzw. Webportale der Bibliotheken geht aber meist über den bibliografischen Nachweis hinaus. Sie können feststellen, ob ein Buch zur Zeit ausleihbar ist bzw. ab wann; Sie können es für die Ausleihe vormerken; Sie können einen Auftrag für Fernleihe erteilen – immer vorausgesetzt, Sie sind registrierter Benutzer der betreffenden Bibliothek.

Besonders komfortabel ist schließlich die Möglichkeit, sich die gefundenen Dokumente nach Hause liefern zu lassen. Das bezieht sich auf Aufsätze bzw. Auszüge aus Büchern und erfolgt gegen Bezahlung, versteht sich.

Subito

Subito heißt der Dokumentlieferdienst internationaler Bibliotheken. Registrierte Benutzer erhalten Kopien von Zeitschriftenaufsätzen und Teilen aus Büchern. Er unterstützt außerdem die Ausleihe von Büchern.

Die subito Zeitschriften Datenbank (ZDB) umfasst ca. 1 Mio. Zeitschriftentitel. Allerdings kann man in ihr nicht nach einzelnen Artikeln suchen, sondern nur nach den Zeitschriften selber.

Um einen von Ihnen gewünschten Aufsatz bestellen zu können, müssen Sie daher zunächst die bibliografischen Angaben dazu anderweitig recherchiert haben, um zu wissen, in welcher Zeitschrift, welchem Jahrgang bzw. welcher Nummer dieser Zeitschrift auf welchen Seiten dieser Aufsatz erschienen ist. 

Subito zeigt eine Liste von Bibliotheken, die eine von Ihnen gesuchte Zeitschrift besitzen. Die subito-Lieferbibliotheken sind in dieser Liste hervorgehoben. Sie wählen einen Lieferanten aus, der auch den gewünschten Jahrgang der Zeitschrift hat, und klicken auf den Link Bestellung. In das anschließend präsentierte Bestellformular müssen Sie nun die Angaben zum gewünschten Aufsatz eingeben, den Lieferweg und die Zahlungsweise auswählen. Der Vorgang bei Büchern und Sammelwerken ist entsprechend. 

Antiquariatsangebote im Internet

Im Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher finden Sie über 28 Millionen antiquarische Bücher, Noten, Grafiken und Postkarten von mehr als 4.100 Antiquariaten aus 18 Ländern. Sie können in allen beteiligten Antiquariaten zugleich oder auch gezielt in bestimmten Antiquariaten suchen. 

Bei Abebooks suchen Sie in einem Bestand von über 110 Mio. Büchern von mehr als 13.500 Buchhändlern aus der ganzen Welt. Es fallen Versandkosten in jeweils angegebener Höhe an.

Die Online-Antiquariate sind eine hervorragende Quelle für vergriffene, nicht mehr lieferbare Bücher, für ältere Ausgaben und Auflagen. Hier kommen Sie vielleicht noch an ein Buch, das aus Ihrer Bibliothek auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist und nicht mehr neu angeschafft werden kann und über Fernleihe in absehbarer Zeit nicht erhältlich ist.

Allerdings hat auch Ihr Antiquar vor Ort die Möglichkeit, auf diesen Bestand zuzugreifen. Er kann Sie zusätzlich beraten, nach welchen Kriterien Sie auswählen sollten, wenn ein Titel von mehreren Anbietern zu teilweise sehr differierenden Preisen angeboten wird.

Buchhandel

Auch der Online-Buchhandel bietet inzwischen sehr komfortable Recherchemöglichkeiten. Literatur, die Ihnen zu einem Stichwort oder Autorennamen aufgelistet wird, können Sie mit wenigen Mausklicks direkt bestellen. 

Beim Internet-Versender Amazon wird Ihnen außerdem angezeigt, ob der betreffende Titel auch gebraucht und d.h. zu einem meist deutlich niedrigeren Preis zu bekommen ist (wobei Amazon nur als Vermittler zwischen Verkäufer und Käufer auftritt). Bei Buchbestellungen erfolgt der Versand kostenfrei.

Aber bedenken Sie: Sämtliche neuen Bücher bekommen Sie auch beim kleinsten Buchhändler im kleinsten Dorf innerhalb weniger Tage, und zwar auch Bücher, die ein Internet-Versender nicht im Angebot hat.