Schriftverwendung auf Folien

Als für die Bildschirmdarstellung geeignete, da gut lesbare Schriftarten haben sich serifenlose Schriften erwiesen. Das hängt zum einen mit der geringeren „Auflösung“ zusammen, die auf Bildschirmen und bei Projektionen heute (noch) darstellbar sind, worunter die Feindarstellung von Serifen vor allem bei kleinerer Schrift leidet. 

Das Problem der unzulänglichen Feinzeichnung von Serifen wurde allerdings behoben, indem neue Serifenschriften entwickelt wurden, die speziell für die Bildschirmdarstellung geeignet sind, da deren Serifen so prägnant ausgeprägt wurden, dass sie die geringere Auflösung sozusagen heil überstehen. Am Bildschirm macht das ja auch Sinn, weil dort auch schon mal größere Textmengen dargestellt werden und so die den Blick leitende Funktion der Serifen zum Tragen kommt. Bei Folienprojektionen wird dies zwar weitaus seltener benötigt; dennoch sind solche Serifenschriften (Beispiel: Georgia) somit auch dafür gut verwendbar.

Beim Schrifteinsatz kommt es nicht nur auf die Lesbarkeit an, sondern auch auf die „Anmutung“: sachlich, verspielt, plakativ, seriös, wuchtig usw. Ich vermute, dass Sie bei der Präsentation von Ergebnissen Ihrer wissenschaftlichen Arbeit in der Regel eher einen sachlichen Eindruck erzielen wollen. Comic-Schriften oder aus Handschriftformen abgeleitete Schriften sind daher ungeeignet.

Wenn Sie mit Ihrem eigenen Notebook/Laptop projizieren, haben Sie die von Ihnen verwendeten Schriften verfügbar. Wenn Sie aber Ihre Präsentation lediglich auf einem Datenträger mitnehmen und auf einem fremden Computer laufen lassen, ist nicht sicher, dass alle Schriften, die Ihnen persönlich zur Verfügung standen, dort auch installiert sind. Sollten Sie seltenere, ausgefallene Schriften verwenden, müssen Sie das überprüfen; oder eben doch vorsichtshalber eine der überall verfügbaren Standardschriften wie die Verdana verwenden.

Die Wahl der Schriftgröße ist natürlich in hohem Maße abhängig davon, wie groß die genutzte Projektionsfläche ist und wie weit die Zuhörer/innen von ihr entfernt sind. Daher lassen sich dafür keine eindeutigen Maße angeben. Meist dürfte in normalen Seminarräumen eine Schriftgröße von 18 Punkt hinkommen.

Typografen empfehlen für Bildschirmdarstellungen und Projektionen etwas größere Laufweiten der Schriften und etwas größere Zeilenabstände (eher 30% als 20%) als bei gedrucktem Text. 

Am Bildschirm und bei der Projektion soll die Zeilenlänge 35 Zeichen möglichst nicht überschreiten. Daraus ist schon ersichtlich, dass die gleichzeitig auf einer Folie darstellbare Textmenge sehr reduziert ist und Sie darauf achten müssen, Ihre Inhalte entsprechend aufzuteilen, ohne dass sie allzu sehr zerstückelt werden und der Zusammenhang verloren geht.